Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet

Oktober 2017

Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet (Oktober 2017)

Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet (Oktober 2017)

Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet (Oktober 2017)

Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet (Oktober 2017)

Hanse-Zentrum mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet (Oktober 2017)

Das Hanse-Zentrum und das Lina-Oberbäumer-Haus in Soest - beide in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen - sind Deutschlands erste stationäre Pflegeeinrichtungen, die mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet wurden. Das erstmals vergebene Prüfsiegel für stationäre Pflegeeinrichtungen zertifiziert die hohe Betreuungsqualität für Schwerstkranke und Sterbende.

Erstmals erhielten damit stationäre Altenhilfe-Einrichtungen das Siegel als palliativ-freundliche Einrichtung und das gleich mit der Bestnote sehr gut. Das unter Koordination von Prof. Wolfgang George (TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung) entwickelte Verfahren soll seit 2014 stationäre Versorger auszeichnen, denen es gelingt, Schwerstkranke und Sterbende menschenwürdig zu betreuen.

„Damit haben wir die Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken im Lina-Oberbäumer-Haus und im Hanse-Zentrum entlang gültiger Kriterien freiwillig bewerten lassen“, stellt Edna Künne fest. Die Leiterin beider Häuser freut sich mit Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Angehörigen darüber, dass mit der Vergabe des Deutschen Palliativsiegels eine palliativfreundliche Kultur in beiden stationären Pflegeeinrichtungen belegt wird. Um die Auszeichnung zu erhalten, werden insgesamt 20 Handlungsbereiche der Versorgung sterbender Menschen überprüft. Bislang wurden 20 Krankenhäuser in Deutschland und Österreich ausgezeichnet.

Zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen sowie mit Dr. Heinz Ebbinghaus, Mitglied des Lenkungsteams des Palliativnetzes für die Kreise Soest und Hochsauerland, sowie Visitation und Begehung gehörten zum Prüfumfang. Es „konnte überzeugend aufgezeigt werden, dass die erreichte sehr gute Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität der Versorgung Sterbender durch die Trägerschaft und die Einrichtungsverantwortlichen durch Anwendung eines systematischen und nachhaltigen Entwicklungsprozesses gesichert wird“, heißt es in der Urkunde, die Mitte Oktober in Soest beiden Einrichtungen von Prof. Wolfgang George überreicht wurde.

Insbesondere würdigte der Gießener Psychologe, dass es allen Beteiligten in der anspruchsvollen Situation des Sterbeprozesses nachweislich gelingt, die Pflegeeinrichtung als das „Zuhause der Sterbenden“ zu schützen. „Wir sehen in beiden Einrichtungen sehr gelungene Beispiele dafür, dass es in Deutschland selbstverständlich Pflegeeinrichtungen gibt, die jenseits aller immer wieder zu hörender und sicher berechtigten Kritiken, Dienstleister gibt die Hervorragendes leisten und wir sehen uns als unsere Pflicht auf diese ausdrücklich hinzuweisen“, so Wolfgang George. Das Deutsche Palliativsiegel hat für beide Häuser bis Oktober 2020 Gültigkeit.

„Seit Jahren arbeiten wir an einer Verbesserung der Betreuung der in unseren Häusern lebenden Menschen. Für unser träger- und fachliches Selbstverständnis und Tradition ist die gelungene Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner auch im Sterben von besonderer Wichtigkeit“, fasst Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen zusammen. „Es ist uns wichtig, dass es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dauerhaft in ihrer Arbeitswelt gut geht. Hierzu versuchen wir die nötigen Bedingungen zu schaffen“, betont Edna Künne. „Unsere Personalentwicklung orientiert sich nicht zuletzt an dem Leitziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein vertrauensvolles - fachlich und menschlich begründetes Miteinander - anzubieten.“

Die Palliative-Care-Fachkraft und Adherence-Coach Heike Golze sieht in ihrer Einrichtung, dem Hanse-Zentrum, nicht zuletzt auch aufgrund des christlichen Menschenbildes eine besondere Ausgangsposition: „Als evangelisches Haus fällt es uns leichter, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ein ganzheitliches Angebot zu machen. Wir versuchen diesen hier eine wirkliche Heimat und Häuslichkeit anzubieten. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch alle Angebote und Abläufe.“

 

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